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Narkolepsief?lle bei Kindern und Jugendlichen in Schweden und Finnland nach Pandemrix-Impfungen gemeldet

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  • Narkolepsief?lle bei Kindern und Jugendlichen in Schweden und Finnland nach Pandemrix-Impfungen gemeldet



    Deutsche Apotheker Zeitung 25.08.2010:PANDEMIE-IMPFSTOFF UNTER VERDACHT


    Narkolepsie nach Impfung mit Pandemrix?


    Stuttgart - Schweden und Finnland haben vor Kurzem ?ber ein geh?uftes Auftreten von Narkolepsief?llen bei Jugendlichen in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung von Pandemrix? berichtet und damit die ?berwachungsbeh?rden auf den Plan gerufen.

    In Finnland wurde daraufhin die Aussetzung der Impfung mit Pandemrix? empfohlen. In Deutschland hatte die STIKO die speziellen Empfehlungen zur pandemischen Influenza schon am 6. Juli 2010 bis auf Weiteres zur?ckgezogen, weil der in den Pandemie-Impfstoffen enthaltene Virusstamm jetzt in den saisonalen Grippeimpfstoffen ber?cksichtigt ist.

    Narkolepsie ist eine chronische Schlafst?rung, die sich meist schon im Jugendalter entwickelt. Zu den Kernsymptomen z?hlen eine ausgepr?gte Tagesschl?frigkeit, eine Kataplexie - also ein pl?tzlich auftretender beidseitiger Tonusverlust der Muskulatur - n?chtliche Wachphasen, Schlafl?hmungen und Halluzinationen. Sie k?nnen einzeln auftreten, oft leiden die Betroffenen jedoch unter mehreren Symptomen. Der Beginn ist schleichend. Die Ursachen dieser neurologischen Erkrankung sind nicht gekl?rt, m?glicherweise sind Autoimmunprozesse beteiligt.

    Insgesamt haben EU-weit sch?tzungsweise 30 Millionen Menschen den Pandemie-Impfstoff Pandemrix? erhalten. Die Impfung wurde von einem Pharmakovigilanz-Programm begleitet, bei dem alle Nebenwirkungsmeldungen systematisch erfasst wurden. Mitte August hat die schwedische Arzneimittelbeh?rde (MPA) nun dar?ber informiert, dass ihr im Sommer sechs Narkolepsief?lle bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren gemeldet worden sind, bei denen ein Zusammenhang mit der Pandemrix?-Impfung vermutet wird. Symptome wurden ein bis vier Monate nach der Impfung registriert. Im gleichen Zeitraum waren in Finnland 15 Narkolepsief?lle bei Kindern bis 16 Jahren aufgefallen. Hier wird ein Zusammenhang mit dem Gipfel der A/H1N1-Pandemie und der Impfung mit Pandemrix? vermutet. Mindestens sechs der Kinder sollen Pandemrix? erhalten haben. Die ersten Anzeichen der Erkrankung sind zwei bis zehn Wochen nach der Impfung aufgetreten.

    Dem Paul-Ehrlich-Institut ist bislang kein Narkolepsiefall in zeitlichem Zusammenhang mit der Pandemrix?-Impfung gemeldet worden. Allerdings sei bei einem 15 Jahre alten M?dchen eine Kataplexie zwei Monate nach der Impfung mit Pandemrix? und einer Impfung gegen HPV aufgetreten. Der meldende Neurologe habe aber eine Narkolepsie ausgeschlossen.

    In vielen F?llen besteht zwar eine zeitliche Koinzidenz mit der Impfung, ob jedoch ein urs?chlicher Zusammenhang vorliegt, ist unklar. GlaxoSmithKline teilte auf Anfrage von DAZ.online mit, dass man im Rahmen eines permanenten Programms zur Sicherheits- und Pharmakovigilanz des pandemischen Impfstoffes mit den schwedischen und finnischen Kontrollbeh?rden zusammenarbeite, um diese F?lle weiter zu untersuchen.

  • #2
    Re: Narkolepsief?lle bei Kindern und Jugendlichen in Schweden und Finnland nach Pandemrix-Impfungen gemeldet

    Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts zu Meldungen von Narkolepsie nach Pandemrix-Impfung in Schweden und Finnland




    Erstellt: 23.08.2010 Aktualisiert: 27.08.2010

    Meldungen zu Narkolepsie
    Die schwedische Arzneimittelbeh?rde (MPA) hat am 18.08.2010 dar?ber informiert, dass sechs F?lle einer Narkolepsie bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 ? 16 Jahren im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mit Pandemrix gemeldet wurden. Dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist bis heute kein Fall einer Narkolepsie im zeitlichen Zusammenhang mit Pandemrix berichtet worden.

    Erste Symptome der gemeldeten F?lle in Schweden traten zwischen ein bis vier Monaten nach der Impfung auf. Derzeit sind die Informationen nach Angabe der schwedischen Beh?rde noch nicht vollst?ndig und erlauben keine abschlie?ende Beurteilung des urs?chlichen Zusammenhangs. Weitere Informationen zu den Meldungen werden derzeit eingeholt.

    Parallel wurden finnische Forscher auf 15 F?lle von Narkolepsie im Jahr 2010 bei Kindern bis 16 Jahren aufmerksam. Nach Angaben der finnischen Gesundheitsbeh?rde werden dort zwei bis sieben neue F?lle von Narkolepsie bei Kindern pro Jahr erfasst, sodass im Jahr 2010 offenbar schon jetzt deutlich mehr F?lle registriert wurden. Die finnische Gesundheitsbeh?rde hat am 24.08.2010 beschlossen, weitere Impfungen mit dem monovalenten Impfstoff auszusetzen. Der Impfstopp wird in der Pressemitteilung als Vorsichtsma?nahme bezeichnet, bis das Signal abschlie?end beurteilt werden kann. Die Narkolepsief?lle in Finnland haben sich nach dem Gipfel der H1N1-Pandemie und nach der Impfung mit Pandemrix gezeigt. Derzeit ist bekannt, dass zumindest sechs der 15 Kinder mit Narkolepsie mit Pandemrix geimpft wurden. Der Abstand zwischen erster Impfung und ersten Symptomen betrug bei diesen Kindern zwischen zwei und zehn Wochen. Der Impfstatus der anderen Kinder wird derzeit erfragt. Sowohl in Finnland als auch in Schweden sind weitere Untersuchungen geplant.


    In Deutschland ist dem Paul-Ehrlich-Institut als zust?ndiger Beh?rde bis heute kein Fall einer Narkolepsie im zeitlichen Zusammenhang mit Pandemrix berichtet worden. Es wurde lediglich ein Fall einer Kataplexie (pl?tzlicher beidseitiger Tonusverlust der Muskulatur) mit M?digkeit bei einem 15 Jahre alten M?dchen berichtet. Erste Symptome traten ca. zwei Monate nach Impfung mit Pandemrix und der Impfung gegen humanes Papillomavirus (HPV) auf. Kataplexie kann auch Symptom einer Narkolepsie sein. Laut Angaben des meldenden Neurologen wurde eine Narkolepsie ausgeschlossen, der Fall wird jedoch erneut gepr?ft.

    Dem PEI sind in den vergangenen Jahren isolierte Verdachtsf?lle einer Narkolepsie nach anderen Impfstoffen berichtet worden. Zwei F?lle aus den Jahren 2004 und 2006 betrafen Kinder im Alter von acht und 13 Jahren, die FSME-Impfungen erhalten hatten. Beim dritten Fall handelte es sich um eine 48 Jahre alte Frau nach Tollwutimpfung. Zu beachten ist, dass aus der zeitlichen Assoziation von Verdachtsf?llen von unerw?nschten Arzneimittelwirkungen nicht automatisch auf einen urs?chlichen Zusammenhang geschlossen werden kann.

    Symptomatik der Narkolepsie
    Die Narkolepsie ist eine Schlaf-Wach-St?rung mit REM (rapid eye movements)- und Non-REM-Schlafstadien-assoziierten Symptomen. Dazu geh?ren beispielsweise l?nger als sechs Monate bestehende Tagesschl?frigkeit, pl?tzlicher beidseitiger Tonusverlust der Muskulatur (Kataplexie), fraktionierter Nachtschlaf und automatische Fortsetzung von Handlungen. Zum Krankheitsbild geh?ren auch dringender Schlafdrang, Schlafl?hmung (beim Erwachen zun?chst Bewegungs- und Sprachunf?higkeit) sowie bereits in der Einschlafphase einsetzende, lebhafte visuelle Traumaktivit?t (hypnagoge Halluzination). Das Auftreten aller vier Kernsymptome (Tagesschl?frigkeit, Kataplexie, Schlafl?hmungen und hypnagoge Halluzinationen) ist eher die Ausnahme als die Regel [1].
    Eine 2002 durchgef?hrte prospektive Multizenterstudie der AG P?diatrie der Deutschen Gesellschaft f?r Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) und der Erhebungseinheit f?r seltene p?diatrische Erkrankungen in Deutschland, ESPED [2, 3] hat in Deutschland f?r Narkolepsie eine Inzidenz von 0,12 / 100.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren pro Jahr ermittelt, wobei m?glicherweise nicht alle F?lle erfasst wurden (s.u.).
    Aus der Inzidenz l?sst sich eine Pr?valenz von Narkolepsie bei Kindern und Jugendlichen von 2-3 / 100.000 absch?tzen.
    In Befragungen berichtet etwa die H?lfte der erwachsenen Narkolepsie-Patienten, sich an narkoleptische Symptome bereits im Kindes- oder Jugendalter zu erinnern. Dennoch wird die Diagnose "Narkolepsie" bei Kindern selten gestellt. Dies liegt m?glicherweise daran, dass die narkolepsieassoziierten Symptome gerade bei Kindern und Jugendlichen eher atypisch sein k?nnen beziehungsweise fehlinterpretiert werden. Zudem kompensieren Kinder und Jugendlichen m?glicherweise eine Zeit lang Symptome, die sie selbst gar nicht als pathologisch einstufen k?nnen.

    Ursache der Narkolepsie
    Die Ursache der Erkrankung ist ungekl?rt. In wenigen F?llen tritt Narkolepsie nach Sch?digungen bestimmter Hirnregionen (Hirnstamm und Dienzephalon) auf. Es werden multifaktorielle Ursachen mit St?rungen im cholinergen und noradrenergen System sowie eine Verminderung Hypocretin-haltiger Neurone im dorsolateralen Hypothalamus angenommen. 98 Prozent der kaukasischen Narkolepsie-Patienten haben den HLA DRB1*1501, DQB1*0602-Typ (hohe Sensitivit?t dieses HLA-Typs, jedoch geringe Spezifit?t). Eine genomweite Assoziationsstudie weist auf weitere genetische Polymorphismen hin [4]. Daher werden in j?ngerer Zeit neben anderen Faktoren vermehrt auch Autoimmunprozesse als Ursachen diskutiert [5, ?bersicht bei 6 und 7].
    Aktuell wird intensiv untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Influenza A/H1N1v-Impfung, der nat?rlichen Infektion mit dem pandemischen Influenzavirus A/H1N1v oder anderen Faktoren und den registrierten Narkolepsie-F?llen gibt. Bei der Bewertung insbesondere der erh?hten Fallzahlen muss allerdings ber?cksichtigt werden, dass die Einf?hrung des Pandemie-Impfstoffs zu einer erh?hten Aufmerksamkeit und Meldebereitschaft gef?hrt hat. Gerade bei einer Erkrankung wie der Narkolepsie mit einer hohen Dunkelziffer im Kindes- und Jugendalter ? wie oben erw?hnt erinnern sich viele erwachsene Patienten an erste Symptome bereits in der Jugend ? k?nnen durch eine neue Impfkampagne und die Sorge um die Gesundheit Symptome erstmalig beachtet und dokumentiert werden. Entsprechend gr?ndlich muss hier die Auswertung erfolgen.

    Aktuelle Impfempfehlung in Deutschland
    Da f?r die kommende Grippesaison 2010/2011 neben Infektionen mit dem Influenzavirus A(H1N1) 2009 auch Infektionen mit anderen St?mmen erwartet werden, empfiehlt die St?ndige Impfkommission die Impfung mit einem trivalenten saisonalen Impfstoff, der neben der Influenza A(H1N1) 2009-Komponente auch eine A(H3N2)- und eine Influenza-B Komponente enth?lt. Die Impfung mit dem monovalenten Impfstoff Pandemrix wird aktuell nicht empfohlen.

    Literatur:
    1) Daniels (1934)
    2) Berner R, Bialek R, Forster J et al.: Erhebungseinheit f?r seltene p?diatrische Erkrankungen in Deutschland (ESPED). Monatsschr Kinderheilk.2004; 152: 7779
    3) Handwerker G. Narkolepsie im Kindes- und Jugendalter. Monatsschr Kinderheilk. 2005; [Suppl 2] 153
    4) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1559501/
    5) Smith AJ et al.: A functional autoantibody in narcolepsy. Lancet. 2004 Dec 11-17;364(9451):2122-2124
    6) Fontana A: Narcolepsy: autoimmunity, effector T cell activation due to infection, or T cell independent, major histocompatibility complex class II induced neuronal loss? Brain. 2010 May;133 (Pt 5):1300-1311.
    7) Longstreth WT et al: The Epidemiology of Narcolepsy. Sleep. 2007; 30, 13-26

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    • #3
      Re: Narkolepsief?lle bei Kindern und Jugendlichen in Schweden und Finnland nach Pandemrix-Impfungen gemeldet



      ?rzte Zeitung online, 17.09.2010
      Narkolepsie durch Schweinegrippe-Impfung? Eher Entwarnung
      Genetische, Lebensstil- und Umweltfaktoren spiele Rolle bei Narkolepsie
      Bereits im August hatte die schwedische Arzneimittelagentur (MPA) von Narkolepsief?llen im zeitlichen Zusammenhang mit der Schweinegrippe-Impfung berichtet. Ein kausaler Zusammenhang erscheint bisher nicht plausibel. Nun hat die MPA neue Informationen dazu ver?ffentlicht.
      Von Michael Hubert
      UPPSALA. Bis Anfang September seien von Mitarbeitern des Gesundheitswesens insgesamt 22 F?lle einer Narkolepsie nach einer Impfung mit Pandemrix? gemeldet worden. 20 dieser F?lle betreffen Kinder und Jugendliche, also unter 18-J?hrige. In ihrer aktuellen Stellungnahme vergleicht die MPA nun die Narkolepsie-Inzidenzen: Zum einen die der gegen Schweinegrippe geimpften Bev?lkerungsgruppe mit der Inzidenz ungeimpfter, zum anderen mit der Inzidenz in der Zeit vor Beginn der Pandemie-Impfungen.
      Pro Jahr wird in Schweden demnach bei etwa 100 Menschen eine Narkolepsie neu diagnostiziert. Der ?berwiegende Anteil stammt aus der Altersgruppe der 20- bis 40-J?hrigen. In den vergangenen sechs Jahren wurden bei Menschen unter 20 Jahren 7 bis 17 Narkolepsie-Neuerkrankungen pro Jahr gemeldet, schreibt die MPA auf ihrer Homepage. Da etwa Zweidrittel der Kinder und Jugendlichen in Schweden gegen Schweinegrippe geimpft wurden, ist rechnerisch eine Zahl von zehn Narkolepsiediagnosen zu erwarten. Die Zahl der Narkolepsiemeldungen im Zusammenhang mit der pandemischen Impfung (20) ist also h?her als die erwartete Zahl (10), res?miert die MPA.
      Anstieg der Narkolepsief?lle ?hnlich hoch
      Die MPA hat zus?tzlich einen Vergleich der Narkolepsie-Inzidenzen aus dem Bezirk Stockholm unternommen. Hier wurden alle mit Pandemrix? Geimpften in einem eigenen Register erfasst. Auch hier hatten etwa Zweidrittel der Kinder und Jugendlichen eine Schweinegrippe-Impfung erhalten. Von den im Bezirk Stockholm gemeldeten sechs Narkolepsief?llen bei unter 18-J?hrigen fallen vier in die Gruppe der Pandemie-geimpften und zwei in die ungeimpfte. Von den zehn Patienten mit einer Narkolepsie-Diagnose im Alter von 18 Jahren oder h?her, wurden f?nf gegen Schweinegrippe geimpft und f?nf nicht. Die statistische Berechnung habe hier keine Unterschiede ergeben, so die MPA. Der Anstieg der Narkolepsie-Inzidenz habe sowohl in der geimpften als auch der ungeimpften Gruppe ein ?hnliches Ausma?, folgert die MPA.
      Die schwedische Agentur bietet mehrere m?gliche Erkl?rungen f?r den Anstieg der Narkolepsie-Inzidenz in der Zeit der Schweinegrippe-Impfung in Schweden an: Zum einen k?nnte durch die neue Pandemie-Vakzine die Aufmerksamkeit f?r unerw?nschte Arzneimittelwirkungen insgesamt erh?ht sein. Hier l?ge dann ein sogenannter Erfassungs- Bias vor. Daher sei es wichtig, dass ?ber die Narkolepsie-Erkrankungen m?glichst genau und detailliert berichtet wird. Das gelte vor allem hinsichtlich des Auftretens der ersten Symptome der Erkrankung, so die MPA weiter.
      Autoimmunreaktion als eine Narkolepsieursache?
      Zum anderen seien Impfstoffe gegen eine Reihe von Erkrankungen mit Autoimmunreaktionen assoziiert, wenn auch nur selten. Einen solchen Mechanismus kann sich die MPA auch hinsichtlich der Narkolepsie vorstellen. Hierzu schreibt das in Deutschland f?r Impfstoffe zust?ndige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in einer Stellungnahme: "Dem PEI sind in den vergangenen Jahren isolierte Verdachtsf?lle einer Narkolepsie nach anderen Impfstoffen berichtet worden. Zwei F?lle aus den Jahren 2004 und 2006 betrafen Kinder im Alter von acht und 13 Jahren, die FSME-Impfungen erhalten hatten. Beim dritten Fall handelte es sich um eine 48 Jahre alte Frau nach Tollwutimpfung. Zu beachten ist, dass aus der zeitlichen Assoziation von Verdachtsf?llen von unerw?nschten Arzneimittelwirkungen nicht automatisch auf einen urs?chlichen Zusammenhang geschlossen werden kann."
      Die MPA weist auf ihrer Homepage ausdr?cklich daraufhin, dass das Wissen um die m?glichen Ursachen einer Narkolepsie noch weitgehend unvollst?ndig ist. Lebensstilfaktoren wie Stress und stark belastende Situationen seien ebenso mit dem Auftreten von Narkolepsie verbunden, wie Umweltfaktoren, etwa Infektionen mit Grippeviren oder Streptokokken sowie Fiebererkrankungen. Auch angeborene Faktoren spielten eine Rolle. Hierzu erl?utert das PEI auf seiner Homepage, dass 98 Prozent der kaukasischen Narkolepsie-Patienten einen bestimmten HLA-Typ aufweisen. In wenigen F?llen trete Narkolepsie auch nach Sch?digungen bestimmter Hirnregionen (Hirnstamm und Dienzephalon) auf. Dar?ber hinaus w?rden multifaktorielle Ursachen mit St?rungen im cholinergen und noradrenergen System sowie eine Verminderung Hypocretin-haltiger Neurone im dorsolateralen Hypothalamus angenommen, so das PEI weiter.
      Die zust?ndigen Gesundheitsinstitute innerhalb der EU befinden sich jedenfalls in enger Abstimmung in Bezug auf Narkolepsie und Pandemie-Impfung. Die MPA m?chte vor allem Daten zu gegen Schweinegrippe geimpften Menschen erhalten, die nicht das in Schweden verimpfte Pandemrix?, sondern einen anderen Pandemie-Impfstoff erhalten haben.

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      • #4
        Re: Narkolepsief?lle bei Kindern und Jugendlichen in Schweden und Finnland nach Pandemrix-Impfungen gemeldet



        ?rzte Zeitung online, 17.09.2010


        Narkolepsie durch Schweinegrippe-Impfung? Eher Entwarnung


        Genetische, Lebensstil- und Umweltfaktoren spiele Rolle bei Narkolepsie
        Bereits im August hatte die schwedische Arzneimittelagentur (MPA) von Narkolepsief?llen im zeitlichen Zusammenhang mit der Schweinegrippe-Impfung berichtet. Ein kausaler Zusammenhang erscheint bisher nicht plausibel. Nun hat die MPA neue Informationen dazu ver?ffentlicht.

        Von Michael Hubert

        UPPSALA. Bis Anfang September seien von Mitarbeitern des Gesundheitswesens insgesamt 22 F?lle einer Narkolepsie nach einer Impfung mit Pandemrix? gemeldet worden. 20 dieser F?lle betreffen Kinder und Jugendliche, also unter 18-J?hrige. In ihrer aktuellen Stellungnahme vergleicht die MPA nun die Narkolepsie-Inzidenzen: Zum einen die der gegen Schweinegrippe geimpften Bev?lkerungsgruppe mit der Inzidenz ungeimpfter, zum anderen mit der Inzidenz in der Zeit vor Beginn der Pandemie-Impfungen.

        Pro Jahr wird in Schweden demnach bei etwa 100 Menschen eine Narkolepsie neu diagnostiziert. Der ?berwiegende Anteil stammt aus der Altersgruppe der 20- bis 40-J?hrigen. In den vergangenen sechs Jahren wurden bei Menschen unter 20 Jahren 7 bis 17 Narkolepsie-Neuerkrankungen pro Jahr gemeldet, schreibt die MPA auf ihrer Homepage. Da etwa Zweidrittel der Kinder und Jugendlichen in Schweden gegen Schweinegrippe geimpft wurden, ist rechnerisch eine Zahl von zehn Narkolepsiediagnosen zu erwarten. Die Zahl der Narkolepsiemeldungen im Zusammenhang mit der pandemischen Impfung (20) ist also h?her als die erwartete Zahl (10), res?miert die MPA.

        Anstieg der Narkolepsief?lle ?hnlich hoch

        Die MPA hat zus?tzlich einen Vergleich der Narkolepsie-Inzidenzen aus dem Bezirk Stockholm unternommen. Hier wurden alle mit Pandemrix? Geimpften in einem eigenen Register erfasst. Auch hier hatten etwa Zweidrittel der Kinder und Jugendlichen eine Schweinegrippe-Impfung erhalten. Von den im Bezirk Stockholm gemeldeten sechs Narkolepsief?llen bei unter 18-J?hrigen fallen vier in die Gruppe der Pandemie-geimpften und zwei in die ungeimpfte. Von den zehn Patienten mit einer Narkolepsie-Diagnose im Alter von 18 Jahren oder h?her, wurden f?nf gegen Schweinegrippe geimpft und f?nf nicht. Die statistische Berechnung habe hier keine Unterschiede ergeben, so die MPA. Der Anstieg der Narkolepsie-Inzidenz habe sowohl in der geimpften als auch der ungeimpften Gruppe ein ?hnliches Ausma?, folgert die MPA.

        Die schwedische Agentur bietet mehrere m?gliche Erkl?rungen f?r den Anstieg der Narkolepsie-Inzidenz in der Zeit der Schweinegrippe-Impfung in Schweden an: Zum einen k?nnte durch die neue Pandemie-Vakzine die Aufmerksamkeit f?r unerw?nschte Arzneimittelwirkungen insgesamt erh?ht sein. Hier l?ge dann ein sogenannter Erfassungs- Bias vor. Daher sei es wichtig, dass ?ber die Narkolepsie-Erkrankungen m?glichst genau und detailliert berichtet wird. Das gelte vor allem hinsichtlich des Auftretens der ersten Symptome der Erkrankung, so die MPA weiter.

        Autoimmunreaktion als eine Narkolepsieursache?

        Zum anderen seien Impfstoffe gegen eine Reihe von Erkrankungen mit Autoimmunreaktionen assoziiert, wenn auch nur selten. Einen solchen Mechanismus kann sich die MPA auch hinsichtlich der Narkolepsie vorstellen. Hierzu schreibt das in Deutschland f?r Impfstoffe zust?ndige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in einer Stellungnahme: "Dem PEI sind in den vergangenen Jahren isolierte Verdachtsf?lle einer Narkolepsie nach anderen Impfstoffen berichtet worden. Zwei F?lle aus den Jahren 2004 und 2006 betrafen Kinder im Alter von acht und 13 Jahren, die FSME-Impfungen erhalten hatten. Beim dritten Fall handelte es sich um eine 48 Jahre alte Frau nach Tollwutimpfung. Zu beachten ist, dass aus der zeitlichen Assoziation von Verdachtsf?llen von unerw?nschten Arzneimittelwirkungen nicht automatisch auf einen urs?chlichen Zusammenhang geschlossen werden kann."

        Die MPA weist auf ihrer Homepage ausdr?cklich daraufhin, dass das Wissen um die m?glichen Ursachen einer Narkolepsie noch weitgehend unvollst?ndig ist. Lebensstilfaktoren wie Stress und stark belastende Situationen seien ebenso mit dem Auftreten von Narkolepsie verbunden, wie Umweltfaktoren, etwa Infektionen mit Grippeviren oder Streptokokken sowie Fiebererkrankungen. Auch angeborene Faktoren spielten eine Rolle. Hierzu erl?utert das PEI auf seiner Homepage, dass 98 Prozent der kaukasischen Narkolepsie-Patienten einen bestimmten HLA-Typ aufweisen. In wenigen F?llen trete Narkolepsie auch nach Sch?digungen bestimmter Hirnregionen (Hirnstamm und Dienzephalon) auf. Dar?ber hinaus w?rden multifaktorielle Ursachen mit St?rungen im cholinergen und noradrenergen System sowie eine Verminderung Hypocretin-haltiger Neurone im dorsolateralen Hypothalamus angenommen, so das PEI weiter.

        Die zust?ndigen Gesundheitsinstitute innerhalb der EU befinden sich jedenfalls in enger Abstimmung in Bezug auf Narkolepsie und Pandemie-Impfung. Die MPA m?chte vor allem Daten zu gegen Schweinegrippe geimpften Menschen erhalten, die nicht das in Schweden verimpfte Pandemrix?, sondern einen anderen Pandemie-Impfstoff erhalten haben.

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        • #5
          Re: Narkolepsief?lle bei Kindern und Jugendlichen in Schweden und Finnland nach Pandemrix-Impfungen gemeldet

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