Re: Augen zu und durch ! Deutschlands Irrweg in die Pandemie
Es ist halt wie mit Dienstwagen... Augen zu und durch !
zu P.S: Vorbereitung und Vorr?te: Das k?nnte nicht schaden: einfache Atemschutzmasken und FFP 2/FFP3 Schutzmasken, H?nde-Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel und Seife, etwas Tamiflu, Trockenfutter (Kekse, Kn?ckebrot, M?sli etc.), Konservendosen, Getr?nke, .... nicht zu vergessen Dinge wie Dauermedikation in ausreichender Menge, ggf. andere Dinge des t?glichen Bedarfs wie Toilettenpapier, Windeln, Tierfutter ...
Focus de: 28.07.09, 13:37 h
H1N1-Ansteckung
Hier lauert die Schweinegrippe
Disco, Strandparty, Sportstadion ? wo Menschenmassen zusammenkommen, findet das Virus der Schweinegrippe ideale Voraussetzungen zur Vermehrung.
Von FOCUS-Online-Autorin Petra Apfel
Die Schweinegrippe verl?uft bisher fast immer milde. Zum Gl?ck. Denn wo die neuen H1N1-Viren auftauchen, gibt es bald viele Infizierte. Das konnte man bereits in verschiedenen Kinderg?rten und Schulen beobachten, wo ein krankes Kind gen?gte, um den gesamten Betrieb lahmzulegen. Im Moment stellt die Reiselust der Deutschen und ihre Vorliebe f?r belebte Str?nde, dicht besetzte Bars und gro?e Getr?nke f?r mehrere Personen ein besonderes Risiko dar. Von den rund 3500 Schweinegrippe-Patienten, die die Beh?rden in Deutschland bis Ende Juli registrierten, haben ?ber 80 Prozent den Erreger aus dem Ausland mitgebracht.
Es ist kein Zufall, dass das ?Erholungszentrum Ballermann? auf Mallorca momentan als eine Hochburg der Schweinegrippe-Ansteckung gilt: viele junge Menschen (das H1N1-Virus bevorzugt anscheinend jugendliche Opfer), die an engem K?rperkontakt ausgesprochen interessiert sind und bestimmt nicht nach jeder Ber?hrung ihre H?nde waschen. Mit den Viren als Souvenir steigt ein Infizierter dann ins Flugzeug Richtung Heimat, wo wiederum viele potenzielle Schweinegrippe-Opfer auf engem Raum zusammensitzen. Dann n?tzt es einem Mallorca-Urlauber nicht, dass er seine Ferien weit ab vom Ballermann in einer einsamen Finca verbracht hat ? wenn ihn im Flieger ein kranker Sitznachbar anniest oder anhustet, ist die Ansteckung mit Schweinegrippe fast schon programmiert.
Ansteckung per Tr?pfcheninfektion
?Die Viren sind ziemlich infekti?s?, erkl?rt Hermann Sch?tzl von der TU M?nchen das hohe Erkrankungsrisiko. ?Wenn zehn Menschen zusammenstehen und ein Infizierter hustet, stecken sich 30 bis 50 Prozent der anderen ?ber Tr?pfchen an.? Je nach Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Material ?berleben die Viren zwischen wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde dort, wo sie landen ? auf H?nden, Armaturen oder im Taschentuch. Auf glatten Oberfl?chen f?hlen sie sich besonders wohl, Tageslicht dagegen macht sie sehr schnell unsch?dlich.
Auf die Frage, welche Orte f?r eine Ansteckung besonders riskant sind, wollen Experten keine konkreten Beispiele nennen. ?Infizieren kann man sich ?berall. Der Knackpunkt ist der Kontakt mit einem Schweinegrippe-Kranken?, sagt etwa Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut. ?Und auch der Kontakt bedeutet nicht automatisch Ansteckung.? Die Chance, auf einen H1N1-Infizierten zu treffen, ist zurzeit in touristischen Hochburgen Spaniens definitiv gr??er als in einem Supermarkt im Bayerischen Wald. Und Discon?chte erh?hen das Schweinegrippe-Risiko mehr als ein Strandbesuch.
Gelockerte Quarant?neregeln
Menschenansammlungen sind das eine Ansteckungsrisiko, das andere ist die sogenannte Durchseuchungsrate der Bev?lkerung. In einem Land mit vielen Schweinegrippe-F?llen ist die Gefahr, sich anzustecken, nat?rlich wesentlich gr??er als in einer Region mit wenigen Erkrankten. Daher sind Mexiko, die USA, Kanada, Gro?britannien und Spanien zurzeit eher riskante Urlaubsgebiete, w?hrend man von anderen beliebten Reisel?ndern wie Italien, Griechenland oder der T?rkei in puncto Schweinegrippe so gut wie nichts h?rt.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat inzwischen aufgeh?rt, jeden Schweinegrippefall zu z?hlen. Daf?r hat sich die Erkrankung zu rasant ?ber den Erdball ausgebreitet. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hingegen registriert noch jeden gemeldeten Fall akribisch. Das ist bislang aufgrund der hierzulande ?berschaubaren Zahlen m?glich. ?Das Kontaktmanagement hat sich allerdings aufgrund der sprunghaft gestiegenen F?lle ge?ndert?, sagt Susanne Glasmacher. W?hrend das gesamte direkte Umfeld der ersten Schweinegrippe-Patienten ?berpr?ft wurde und eventuell in Quarant?ne kam, konzentriert man sich heute darauf, Kontakte zu sensiblen Bereichen zu unterbinden. ?Wenn die Ehefrau eines Schweinegrippe-Patienten Krankenschwester ist oder in einer Kita arbeitet, darf sie erst einmal keine Kranken oder Kinder betreuen?, erkl?rt Susanne Glasmacher. Ansonsten sind die Quarant?neregeln stark gelockert.
Kein Verbot von Gro?veranstaltungen
Die Beobachtung der Scheinegrippe und ihrer Ausbreitung ist auch deshalb sinnvoll, um weitreichende Entscheidungen treffen zu k?nnen ? zum Beispiel, ob die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin ab 15. August wie geplant stattfinden kann oder die Bundesligasaison am 7. August vor Publikum starten wird. Forderungen, Stadien vorsichtshalber zu sperren oder Gro?veranstaltungen abzusagen, sind bereits laut geworden. Bisher sehen die Verantwortlichen daf?r aber keine Veranlassung.
Dennoch: Es ist absehbar und sogar wahrscheinlich, dass sich in der n?chsten Zeit immer mehr Menschen mit Schweinegrippe infizieren werden. Experten rechnen mit einer deutlichen Zunahme im Sp?therbst. Wer sich dann sicher vor einer Ansteckung sch?tzen will, sollte auf die bis dahin verf?gbare Impfung setzen.
Den Ratschlag, Menschenmengen zu meiden, kann man allenfalls in der Freizeit befolgen ? sofern man monatelang auf Kino, Theater oder Kneipe verzichten will. Wer zur Arbeit, zur Schule oder zur Universit?t muss, wer ?ffentliche Verkehrsmittel benutzt oder Beh?rdeng?nge vor sich hat, kann Menschen nicht aus dem Weg gehen. Dann bleibt immer noch ein einfacher Schutz: keine fremden H?nde sch?tteln, die eigenen H?nde h?ufig waschen, T?rklinken, Aufzugskn?pfe, Haltegriffe und dergleichen nicht mit der blo?en Hand anfassen. Vielleicht werden viele Deutsche im Herbst eine Weile einen Mundschutz tragen. Aber vielleicht gew?hnen wir uns auch einfach an die Existenz der pandemischen Influenza (H1N1), wie die Virologen vom Paul-Ehrlich-Institut die Schweinegrippe nennen, so wie wir uns an die saisonale Grippe gew?hnt haben. Sie ist gef?hrlicher, heftiger und t?dlicher als die Schweinegrippe, l?sst aber die meisten Deutschen jeden Winter ziemlich kalt.
Originally posted by Hoppit
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Es ist halt wie mit Dienstwagen... Augen zu und durch !
zu P.S: Vorbereitung und Vorr?te: Das k?nnte nicht schaden: einfache Atemschutzmasken und FFP 2/FFP3 Schutzmasken, H?nde-Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel und Seife, etwas Tamiflu, Trockenfutter (Kekse, Kn?ckebrot, M?sli etc.), Konservendosen, Getr?nke, .... nicht zu vergessen Dinge wie Dauermedikation in ausreichender Menge, ggf. andere Dinge des t?glichen Bedarfs wie Toilettenpapier, Windeln, Tierfutter ...
Focus de: 28.07.09, 13:37 h
H1N1-Ansteckung
Hier lauert die Schweinegrippe
Disco, Strandparty, Sportstadion ? wo Menschenmassen zusammenkommen, findet das Virus der Schweinegrippe ideale Voraussetzungen zur Vermehrung.
Von FOCUS-Online-Autorin Petra Apfel
Die Schweinegrippe verl?uft bisher fast immer milde. Zum Gl?ck. Denn wo die neuen H1N1-Viren auftauchen, gibt es bald viele Infizierte. Das konnte man bereits in verschiedenen Kinderg?rten und Schulen beobachten, wo ein krankes Kind gen?gte, um den gesamten Betrieb lahmzulegen. Im Moment stellt die Reiselust der Deutschen und ihre Vorliebe f?r belebte Str?nde, dicht besetzte Bars und gro?e Getr?nke f?r mehrere Personen ein besonderes Risiko dar. Von den rund 3500 Schweinegrippe-Patienten, die die Beh?rden in Deutschland bis Ende Juli registrierten, haben ?ber 80 Prozent den Erreger aus dem Ausland mitgebracht.
Es ist kein Zufall, dass das ?Erholungszentrum Ballermann? auf Mallorca momentan als eine Hochburg der Schweinegrippe-Ansteckung gilt: viele junge Menschen (das H1N1-Virus bevorzugt anscheinend jugendliche Opfer), die an engem K?rperkontakt ausgesprochen interessiert sind und bestimmt nicht nach jeder Ber?hrung ihre H?nde waschen. Mit den Viren als Souvenir steigt ein Infizierter dann ins Flugzeug Richtung Heimat, wo wiederum viele potenzielle Schweinegrippe-Opfer auf engem Raum zusammensitzen. Dann n?tzt es einem Mallorca-Urlauber nicht, dass er seine Ferien weit ab vom Ballermann in einer einsamen Finca verbracht hat ? wenn ihn im Flieger ein kranker Sitznachbar anniest oder anhustet, ist die Ansteckung mit Schweinegrippe fast schon programmiert.
Ansteckung per Tr?pfcheninfektion
?Die Viren sind ziemlich infekti?s?, erkl?rt Hermann Sch?tzl von der TU M?nchen das hohe Erkrankungsrisiko. ?Wenn zehn Menschen zusammenstehen und ein Infizierter hustet, stecken sich 30 bis 50 Prozent der anderen ?ber Tr?pfchen an.? Je nach Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Material ?berleben die Viren zwischen wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde dort, wo sie landen ? auf H?nden, Armaturen oder im Taschentuch. Auf glatten Oberfl?chen f?hlen sie sich besonders wohl, Tageslicht dagegen macht sie sehr schnell unsch?dlich.
Auf die Frage, welche Orte f?r eine Ansteckung besonders riskant sind, wollen Experten keine konkreten Beispiele nennen. ?Infizieren kann man sich ?berall. Der Knackpunkt ist der Kontakt mit einem Schweinegrippe-Kranken?, sagt etwa Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut. ?Und auch der Kontakt bedeutet nicht automatisch Ansteckung.? Die Chance, auf einen H1N1-Infizierten zu treffen, ist zurzeit in touristischen Hochburgen Spaniens definitiv gr??er als in einem Supermarkt im Bayerischen Wald. Und Discon?chte erh?hen das Schweinegrippe-Risiko mehr als ein Strandbesuch.
Gelockerte Quarant?neregeln
Menschenansammlungen sind das eine Ansteckungsrisiko, das andere ist die sogenannte Durchseuchungsrate der Bev?lkerung. In einem Land mit vielen Schweinegrippe-F?llen ist die Gefahr, sich anzustecken, nat?rlich wesentlich gr??er als in einer Region mit wenigen Erkrankten. Daher sind Mexiko, die USA, Kanada, Gro?britannien und Spanien zurzeit eher riskante Urlaubsgebiete, w?hrend man von anderen beliebten Reisel?ndern wie Italien, Griechenland oder der T?rkei in puncto Schweinegrippe so gut wie nichts h?rt.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat inzwischen aufgeh?rt, jeden Schweinegrippefall zu z?hlen. Daf?r hat sich die Erkrankung zu rasant ?ber den Erdball ausgebreitet. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hingegen registriert noch jeden gemeldeten Fall akribisch. Das ist bislang aufgrund der hierzulande ?berschaubaren Zahlen m?glich. ?Das Kontaktmanagement hat sich allerdings aufgrund der sprunghaft gestiegenen F?lle ge?ndert?, sagt Susanne Glasmacher. W?hrend das gesamte direkte Umfeld der ersten Schweinegrippe-Patienten ?berpr?ft wurde und eventuell in Quarant?ne kam, konzentriert man sich heute darauf, Kontakte zu sensiblen Bereichen zu unterbinden. ?Wenn die Ehefrau eines Schweinegrippe-Patienten Krankenschwester ist oder in einer Kita arbeitet, darf sie erst einmal keine Kranken oder Kinder betreuen?, erkl?rt Susanne Glasmacher. Ansonsten sind die Quarant?neregeln stark gelockert.
Kein Verbot von Gro?veranstaltungen
Die Beobachtung der Scheinegrippe und ihrer Ausbreitung ist auch deshalb sinnvoll, um weitreichende Entscheidungen treffen zu k?nnen ? zum Beispiel, ob die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin ab 15. August wie geplant stattfinden kann oder die Bundesligasaison am 7. August vor Publikum starten wird. Forderungen, Stadien vorsichtshalber zu sperren oder Gro?veranstaltungen abzusagen, sind bereits laut geworden. Bisher sehen die Verantwortlichen daf?r aber keine Veranlassung.
Dennoch: Es ist absehbar und sogar wahrscheinlich, dass sich in der n?chsten Zeit immer mehr Menschen mit Schweinegrippe infizieren werden. Experten rechnen mit einer deutlichen Zunahme im Sp?therbst. Wer sich dann sicher vor einer Ansteckung sch?tzen will, sollte auf die bis dahin verf?gbare Impfung setzen.
Den Ratschlag, Menschenmengen zu meiden, kann man allenfalls in der Freizeit befolgen ? sofern man monatelang auf Kino, Theater oder Kneipe verzichten will. Wer zur Arbeit, zur Schule oder zur Universit?t muss, wer ?ffentliche Verkehrsmittel benutzt oder Beh?rdeng?nge vor sich hat, kann Menschen nicht aus dem Weg gehen. Dann bleibt immer noch ein einfacher Schutz: keine fremden H?nde sch?tteln, die eigenen H?nde h?ufig waschen, T?rklinken, Aufzugskn?pfe, Haltegriffe und dergleichen nicht mit der blo?en Hand anfassen. Vielleicht werden viele Deutsche im Herbst eine Weile einen Mundschutz tragen. Aber vielleicht gew?hnen wir uns auch einfach an die Existenz der pandemischen Influenza (H1N1), wie die Virologen vom Paul-Ehrlich-Institut die Schweinegrippe nennen, so wie wir uns an die saisonale Grippe gew?hnt haben. Sie ist gef?hrlicher, heftiger und t?dlicher als die Schweinegrippe, l?sst aber die meisten Deutschen jeden Winter ziemlich kalt.
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