SCHWEINEGRIPPE
Patientin nach Impfung infiziert
?ICH WAR SELBST ERSCHROCKEN?, SAGT IHR LEIPZIGER ARZT ZU BILD
09.12.2009 - 15:47 UHR
VON MARTINA KURTZ
Diagnose Schweinegrippe ? trotz Impfung!
Der Leipziger Allgemeinarzt Dr. Lothar Markus (60) berichtet jetzt erstmals von einem solchen Fall. Am 12. November habe er einer Patientin (39) eine Dosis des Schweinegrippe-Impfstoffs ?Pandemrix? geimpft. 20 Tage sp?ter sei sie wieder in seine Praxis gekommen. Der Arzt: ?Sie klagte ?ber starke Kopf- und Gliederschmerzen, hatte 39,5 Grad Fieber. Typische Grippe-Symptome!?
Der Mediziner machte sofort einen Nasenabstrich und veranlasste einen H1N1-Test in der Virologie der Universit?t Leipzig. Das Ergebnis bekam er noch am gleichen Tag per Fax ? es war positiv! Dr. Markus: ?Ich war selbst erschrocken. Denn das bedeutet, dass eine mit Pandemrix geimpfte Person nicht vor dem Virus H1N1 gefeit ist.?
Ralph Schreiber, Sprecher des S?chsischen Gesundheitsministeriums, vermutet eine ungl?ckliche Zeit?berschneidung: ?Die Immunit?t ist erst drei Wochen nach einer Impfung richtig aufgebaut, vermutlich hat sich die Patientin vorher angesteckt.?
Damit will sich Dr. Markus nicht zufrieden geben. ?Viele Schweinegrippe-Erkrankungen werden nicht erkannt, weil ?rzte nach einer Impfung keine Infektion vermuten?, bef?rchtet er und fordert jetzt in einem Schreiben an das Robert-Koch-Institut (RKI), die Wirksamkeit von Pandemrix zu pr?fen: ?M?glich, dass eine einmalige Impfung nicht reicht.?
RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher: ?Solche F?lle sind durchaus denkbar. Kein Medikament ist einhundertprozentig wirksam.?